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Familie Ammenhaiartige – Orectolobiformes

Die Ordnung der Ammenhaiartigen, bekannt als Orectolobiformes, stellt eine außergewöhnlich heterogene Gruppe innerhalb der Haifamilie dar. Diese Ordnung umfasst 7 Familien, 13 Gattungen und insgesamt 34 Arten, darunter einige der ungewöhnlichsten und faszinierendsten Haie der Ozeane.

 

Zu den bekanntesten Vertretern der Ammenhaiartigen gehören die Ammenhaie, Zebrahaie, die charakteristischen „Wobbegongs“ und die majestätischen Walhaie. Diese Vielfalt macht die Orectolobiformes zu einer der interessantesten und vielseitigsten Haiordnungen.

 

Die meisten Arten der Ammenhaiartigen leben in flachen, tropischen Gewässern, vor allem in der Indo-Westpazifischen Region. Diese Haie bevorzugen Küstenhabitate, Riffe und Seegraswiesen, wo sie ein breites Spektrum an Nahrungsquellen nutzen können.

 

Ein charakteristisches Merkmal aller Vertreter dieser Ordnung sind die fleischigen Nasenbarbeln, die bei der Nahrungssuche eine wichtige Rolle spielen. Diese Barbeln sind sensorische Organe, die den Haien helfen, Beute im Sand oder Schlamm aufzuspüren. Zudem besitzen diese Haie Gruben zwischen den Nasenlöchern und dem Maul, kleine Augen und Sauglöcher (Spirakuli) hinter den Augen.

 

Die Orectolobiformes sind für ihre einzigartigen Jagdmethoden und Anpassungen an ihre jeweiligen Lebensräume bekannt. Viele Arten, wie die Wobbegongs, sind meisterhafte Tarnjäger, die sich in ihre Umgebung einfügen und auf ahnungslose Beute lauern. Der Walhai, der größte Fisch der Welt, ist hingegen ein Filtrierer, der sich von Plankton und kleinen Meerestieren ernährt.

 

Die Vielfalt der Ammenhaiartigen reicht von den bodenlebenden Ammenhaien bis hin zu den frei schwimmenden Walhaien, was diese Gruppe zu einem faszinierenden Studienobjekt in der Meeresbiologie macht. Ihre Anpassungsfähigkeit und die Vielfalt ihrer Lebensweisen sind entscheidend für das Verständnis der Rolle der Haie in den marinen Ökosystemen.

 

Der Schutz der Ammenhaiartigen ist wichtig, da viele Arten aufgrund von Überfischung, Habitatverlust und anderen Bedrohungen gefährdet sind. Ihre Erhaltung ist für die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt und der Gesundheit der tropischen Meeresökosysteme von großer Bedeutung.

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Ammenhaiartige: Eine faszinierende Vielfalt in den Meeren

Die Ammenhaiartigen (Orectolobiformes) repräsentieren eine vielfältige und faszinierende Ordnung innerhalb der Haie, die etwa 45 Arten in 7 Familien umfasst. Diese Haie sind in tropischen und subtropischen Gewässern weltweit verbreitet und zeichnen sich durch ihre einzigartigen körperlichen Merkmale und Lebensweisen aus. Zu den bekanntesten Arten dieser Ordnung gehören der Walhai (Rhincodon typus), der größte Fisch der Welt, und der Ammenhai (Ginglymostoma cirratum), der häufig in Korallenriffen zu finden ist.

 

Morphologie und anatomische Merkmale

Die Ammenhaiartigen besitzen einige charakteristische Merkmale, die sie von anderen Haien unterscheiden. Viele Arten dieser Ordnung haben eine breitere, abgeflachte Körperform und besitzen auffällige Barteln an der Unterseite ihrer Schnauze. Diese Barteln sind sensorische Organe, die den Haien helfen, Beute im Sand oder Schlamm des Meeresbodens aufzuspüren. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist das Vorhandensein von spiralförmigen Darmventilen, die die Verdauung von Nahrung effizienter machen. Die meisten Ammenhaiartigen haben zwei Rückenflossen, von denen keine stachelartig ist, und eine Analflosse.

 

Lebensraum und Verbreitung

Ammenhaiartige sind hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gewässern zu finden, wobei sie eine Vielzahl von Lebensräumen bewohnen, von Korallenriffen bis hin zu offenen Ozeanen. Der Walhai, der größte Vertreter dieser Ordnung, ist in allen tropischen Meeren zu Hause und folgt den saisonalen Planktonblüten, die seine Hauptnahrungsquelle darstellen. Ammenhaie hingegen bevorzugen flache, küstennahe Gewässer und sind oft in der Nähe von Korallenriffen oder felsigen Untergründen zu finden, wo sie sich tagsüber verstecken und nachts auf Beutejagd gehen.

 

Ernährung und Jagdverhalten

Die Ernährungsgewohnheiten der Ammenhaiartigen sind so vielfältig wie die Gruppe selbst. Der Walhai, ein sanfter Riese, ernährt sich hauptsächlich von Plankton, das er durch Filtration des Meerwassers aufnimmt. Er schwimmt mit geöffnetem Maul durch dichte Planktonwolken und filtert die winzigen Organismen mithilfe seiner Kiemenrechen heraus. Im Gegensatz dazu sind Ammenhaie eher nachtaktive Jäger, die sich von Fischen, Krebstieren und Weichtieren ernähren. Ihre starken Kiefer und scharfen Zähne ermöglichen es ihnen, harte Schalen von Krabben und Schnecken zu knacken. Viele Ammenhaiartige verwenden ihre Barteln, um Beute im Sand aufzuspüren und zu erfassen.

 

Fortpflanzung und Lebenszyklus

Die Fortpflanzungsstrategien der Ammenhaiartigen variieren zwischen den Arten, umfassen jedoch sowohl ovipare (eierlegende) als auch vivipare (lebendgebärende) Methoden. Der Walhai ist ovipar und legt große, ledrige Eier ab, aus denen die Jungen nach einer gewissen Zeit schlüpfen. Die meisten anderen Ammenhaiartigen sind vivipar und bringen lebende Junge zur Welt, die bereits gut entwickelt sind und sofort nach der Geburt selbstständig sind. Diese Haie haben oft wenige Nachkommen, die jedoch durch ihre Größe und Entwicklungsstufe eine höhere Überlebenschance haben.

 

Ökologische Bedeutung und Schutzstatus

Ammenhaiartige spielen eine wichtige Rolle in den marinen Ökosystemen, sowohl als Prädatoren als auch als Beute für größere Meeresbewohner. Der Walhai trägt zur Regulierung der Planktonpopulationen bei und ist ein wichtiger Bestandteil der marinen Nahrungskette. Trotz ihrer ökologischen Bedeutung sind viele Arten der Ammenhaiartigen durch menschliche Aktivitäten bedroht. Überfischung, Lebensraumverlust und die gezielte Jagd auf einige Arten, insbesondere den Walhai, haben zu einem Rückgang ihrer Bestände geführt. Schutzmaßnahmen und internationale Übereinkommen sind notwendig, um die Erhaltung dieser faszinierenden Haie zu gewährleisten.

 

Bekannte Arten der Ammenhaiartigen

Zu den bekanntesten Vertretern der Ammenhaiartigen gehören der Walhai (Rhincodon typus), der Ammenhai (Ginglymostoma cirratum) und der Zebrahai (Stegostoma fasciatum). Der Walhai, der größte Fisch der Welt, kann eine Länge von über 12 Metern erreichen und ist für seine friedliche Natur bekannt. Der Ammenhai ist in flachen, tropischen Gewässern weit verbreitet und für seine Fähigkeit, lange Zeit regungslos am Meeresboden zu liegen, bekannt. Der Zebrahai, benannt nach den auffälligen Streifen auf seinem Körper, ist ein weiterer bemerkenswerter Vertreter dieser Gruppe und spielt eine wichtige Rolle in den Korallenriff-Ökosystemen.

 

Fazit

Die Ammenhaiartigen (Orectolobiformes) sind eine vielfältige und faszinierende Gruppe von Haien, die eine wichtige Rolle in den marinen Ökosystemen spielen. Ihre einzigartigen anatomischen Merkmale, vielfältigen Ernährungsgewohnheiten und unterschiedlichen Fortpflanzungsstrategien machen sie zu einem spannenden Studienobjekt für Meeresbiologen und Hai-Enthusiasten. Der Schutz dieser Haie ist entscheidend, um die Gesundheit der Ozeane zu bewahren und die biologische Vielfalt zu fördern. Die Ammenhaiartigen sind ein bemerkenswertes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und Vielfalt des Lebens in den Meeren.

Familien:

Familie: Kragenteppichhaie (Parascyllidae)

Rick Stuart-Smith / Reef Life Survey, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Familie: Blindhaie (Brachaeluridae)

Familie: Teppichhaie (Orectolobidae)

Freeimages

Familie: Bambushaie (Hemiscyllidae)

File ID 108506173 | © Insos Kampung | Dreamstime.com

Familie: Zebrahaie (Stegostomatidae)

Unsplash

Familie: Ammenhaie (Ginglymostomatidae)

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Familie: Walhaie (Rhiniodontidae)

Unsplash

Gattungen:
(Umfasst 13 Gattungen)

 

  • Bartel-Teppichhaie – Cirrhoscyllium
  • Kragenband-Teppichhaie – Parascyllium
  • Blindhaie – Brachaelurus
  • Fransenteppichhaie – Eucrossorhinus
  • Teppichhaie – Orectolobus
  • Warzen-Teppichhaie – Sutorectus
  • Bambushaie – Chiloscyllium
  • Epaulettenhaie – Hemiscyllium
  • Zebrahai – Stegostoma
  • Ammenhaie – Ginglymostoma
  • Indopazifischer Ammenhai – Nebrius
  • Kurzschwanz-Ammenhai – Pseudoginglymostoma
  • Walhai – Rhincodon

 

Arten:
(Umfasst 45 Arten)

 

Familie Ammenhaiartige (Orectolobiformes)

  • Bartel-Teppichhai – Cirrhoscyllium expolitum
  • Taiwanischer Teppichhai – Cirrhoscyllium formosanum
  • Sattel-Teppichhai – Cirrhoscyllium japonicum
  • Kragenband-TeppichhaiParascyllium collare
  • Parascyllium elongatum – Parascyllium elongatum
  • Rostfarbener Teppichhai – Parascyllium ferrugineum
  • Parascyllium sparsimaculatum – Parascyllium sparsimaculatum
  • Halsband-Teppichhai – Parascyllium variolatum
  • Blaugrauer Blindhai – Brachaelurus colcloughi
  • BlindhaiBrachaelurus waddi
  • Fransenteppichhai – Eucrossorhinus dasypogon
  • Blumenornament-Teppichhai – Orectolobus floridus
  • Orectolobus halei – Orectolobus halei
  • Westlicher Teppichhai – Orectolobus hutchinsi
  • Japanischer Teppichhai – Orectolobus japonicus
  • Orectolobus leptolineatus – Orectolobus leptolineatus
  • Gemeiner Teppichhai oder WobbegongOrectolobus maculatus
  • Ornament-Teppichhai – Orectolobus ornatus
  • Kleingepunkteter Teppichhai – Orectolobus parvimaculatus
  • Orectolobus reticulatus – Orectolobus reticulatus
  • Nördlicher Teppichhai – Orectolobus wardi
  • Warzen-Teppichhai – Sutorectus tentaculatus
  • Arabischer Bambushai – Chiloscyllium arabicum
  • Burmesischer Bambushai – Chiloscyllium burmensis
  • Blaugepunkteter Bambushai – Chiloscyllium caerulopunctatum
  • Grauer Bambushai – Chiloscyllium griseum
  • Indonesischer Bambushai – Chiloscyllium hasselti
  • Schlanker Bambushai – Chiloscyllium indicum
  • Weißgepunkteter Bambushai – Chiloscyllium plagiosum
  • Braungebänderter BambushaiChiloscyllium punctatum
  • Freycinets Epaulettenhai – Hemiscyllium freycineti
  • Hemiscyllium galei – Hemiscyllium galei
  • Hemiscyllium halmahera – Hemiscyllium halmahera
  • Papua-Epaulettenhai – Hemiscyllium halstromi
  • Hemiscyllium henryi – Hemiscyllium henryi
  • Hemiscyllium michaeli – Hemiscyllium michaeli
  • EpaulettenhaiHemiscyllium ocellatum
  • Hauben-Epaulettenhai – Hemiscyllium strahani
  • Gefleckter Epaulettenhai – Hemiscyllium trispeculare
  • ZebrahaiStegostoma fasciatum
  • Atlantischer AmmenhaiGinglymostoma cirratum
  • Ginglymostoma unami – Ginglymostoma unami
  • Indopazifischer Ammenhai – Nebrius ferrugineus
  • Kurzschwanz-Ammenhai – Pseudoginglymostoma brevicaudatum
  • WalhaiRhincodon typus