Die Körperform der Haie hängt eng mit deren Lebensform zusammen. Die typischste Haiform ist die des Menschenhais (Carcharhinidae). Sie hat einen schlanken, stromlinienförmigen Körper, eine längliche Schnauze und lange Rückenflossen, eine Schwanzflosse, bei der der obere Lappen (sorgt für Vortrieb beim Beutefang) länger ist als der untere, sowie einen verdickten Schwanzkiel.
Durch diese Körperform wird dem Hai eine schnelle Bewegung ohne Widerstand im Wasser ermöglicht. Durch Ausbalancierung mit entgegen gesetzten Kräften in der Vorwärtsbewegung kontrollieren die Haie ihre Körperstellung. Der längere Schwanzlappen drückt den Hai hinunter, und der Auftrieb, der durch die Brustflossen und die abgeflachte Bauchseite der Kopfpartie erzeugt wird, gleicht dieses aus.
Diese Gleichgewichtskontrolle ist sehr wichtig für die im Wasser lebenden Tiere. Der Hai hat hierfür eine große, ölhaltige Leber und eine reduzierte Dichte des Körpergewebes. Wichtig in der Haientwicklung war der Austausch von Knochen gegen Knorpel, die leichter und elastischer sind. Eine weitere Körperform ist makrelenhaiartig (z.B. Weißer Hai), sie ist rundlicher und insgesamt dicker als die der Menschenhaie. Die spindelförmige Form erlaubt ihnen größere Geschwindigkeiten als den Menschenhaien. Diese Haie leben hauptsächlich in Ozeanen.
Die dritte große Körperform stellt die der Katzenhaie dar. Diese leben auf dem Meeresgrund und ernähren sich hauptsächlich von Muscheln und Schnecken. Ihr Profil wird durch einen recht langen Kopf, einen schlanken, langen Körper und einen kleinen Schwanz bestimmt. Sie bewegen sich in weiten, schlängelnden Bewegungen fort.
Erstaunlicherweise haben Haie auch unterschiedliche Kopfformen. Der Mako hat eine zugespitzte Schnauze, die den Strömungswiderstand verringert. Der Sägehai weist eine abgeplattete, stark verlängerte Schnauze auf, die mit scharfen Hautzähnen bestückt ist.
Der Nasenhai stöbert mit Hilfe seiner langen, dolchartigen Schnauze seine Beute auf. Die außergewöhnliche Kopfform des Hammerhais hat die Form des Buchstaben T. Sie hilft den Haien bei der Beutesuche und beim Schwimmen.
Die verschiedenen Variationen der Ausgestaltung der Schwanzflosse steckt in engem Zusammenhang mit der Art der Fortbewegung. Der Ammenhai z.B. ist ein träger Bodenbewohner, daher hat sein Schwanz nur einen kleinen unteren Lappen. Im Gegensatz dazu besitzen Weiße Haie beinahe gleich große Lappen an ihrem starken Schwanz, was ihnen beim langsamen Kreuzen im Wasser und bei den schnellen Spurts auf die Beute von Vorteil ist. Bei den Hammerhaien bewegt sich die Schwanzflosse in kräftigen, aber doch eleganten Bogenschwüngen. Abschließend lässt sich noch erwähnen, dass es Haie zwischen 20 Zentimeter und 15 Meter Länge gibt.
